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Januar

Und schon ist der Januar wieder vorbei. In gerade einmal sechs Wochen fliege ich wieder zurück nach Deutschland und ich bin mir sicher dass diese letzten Wochen wie im Flug vergehen werden.

Ja was soll ich sagen, langweilig wird uns hier auf jeden Fall nicht. Ganz im Gegenteil, für die kommenden Wochenenden haben wir eher noch ganz viele Pläne und wissen gar nicht wie wir alles unterbringen sollen.

Ich hab in den letzten Wochen schon wieder super viele neue Leute getroffen und kennengelernt und dabei das leckerste Essen gegessen. Das kann man an der Stelle ja auch mal erwähnen, ich bin hier wirklich von so vielen Leuten schon so unfassbar gut bekocht worden:)
So waren wir zum Beispiel letztes Wochenende nochmal am Sunken Lake und haben wieder bei unseren Freunden dort übernachtet. Leider war das Wetter allerdings ziemlich verregnet und die Straße zum See so schlecht und weg gewaschen, dass wir gar nicht zum See konnten. Die Nachbarfarm hatte dafür aber einen kleinen Damm und dann waren wir halt dort im Regen schwimmen. Das war auch echt lustig. Die Kinder von dieser Farm waren auch dabei und so haben wir gleich noch neue Leute kennengelernt.
Am Sonntag waren dann außer uns noch einige andere Leute zum Mittagessen eingeladen. Unter anderem auch zwei junge Männer, ein Südafrikaner und ein Holländer, die gerade überall in Afrika unterwegs sind um verschiedene Missionsstationen zu besuchen und dort zu Filmen. Und weil sie gerade noch ein paar Tage zwischendurch Zeit hatten, sind sie dann eine Woche später noch bei uns vorbei gekommen um ein Video für die Familie Schempp zu drehen. Ist Gott nicht gut? Es ist immer wieder faszinierend wie solche scheinbar zufälligen Begegnungen zu einem perfekt ausgeklügelten Plan zusammenpassen und so ein Segen füreinander sein können.

Aufgrund von Cholera sind in Sambia alle Schulen seit Anfang des Jahres geschlossen. Uns betrifft das schulisch gesehen natürlich nicht, aber dafür haben unsere Freunde auch mal unter der Woche Zeit. So hat zum Beispiel Lindas Freundin zwei Nächte bei uns übernachtet. Sarah und ich haben beschlossen, dass wir dann eben auch eine Übernachtungsaktion starten. Ich meine was die können, können wir schon lange. Also ist Sarah kurzerhand bei mir mit eingezogen:)
Abgesehen davon hoffen wir natürlich dass sich die Lage schnell bessert und die Schulen wieder öffnen können. Während die privaten Schulen online unterrichten können oder den Schülern zumindest Aufgaben zum Selbststudium geben bleiben die Schüler in den öffentlichen Schulen natürlich auf der Strecke. Ganz viel Unterricht wird versäumt und die meisten Kinder werden vermutlich auch sonst keine sinnvolle Beschäftigung haben, oder arbeiten müssen.

Letzten Sonntag habe ich mal einen anderen "richtig" sambianischen Gottesdienst besucht. Dafür konnte ich mit einer befreundeten Familie mit in die Kirche gehen. Das war schon nochmal eine bisschen andere Erfahrung. Glücklicherweise hat auch unser Freund auf englisch gepredigt. Der Rest war nämlich größtenteils auf Bemba, sodass ich kein Wort verstanden habe. Gesungen und getanzt wurde natürlich auch fleißig. Mich hat es allerdings überrascht, dass das nur für den Chor gilt. Der Rest der Gottesdienstbesucher hat ihnen dabei bestimmt eine Stunde lang zugesehen ohne mitzumachen.

Passend zum Singen kann ich noch sagen, dass es mich mega freut, dass Joas in meiner Zeit hier voll die Begeisterung für Musik entwickelt hat. Als ich hergekommen bin war alles was mit Musik zu tun hatte eigentlich uninteressant und der Musikunterricht vielmehr nervig und kompliziert. Mittlerweile es er zum begeisterten Klavierspieler geworden und ich zu seiner kleinen Klavierlehrerin. Und Linda spielt auch ganz begeistert Ukulele. Also ich glaub wenn ich zurück nach Deutschland komme hinterlasse ich im Hause Schempp eine kleine Band:)

Ansonsten macht unser neustes Nähprojekt große Fortschritte. Wir nähen gerade ein Kleid. Ich freue mich schon total darauf wenn es fertig ist und ich finde ein selbstgenähtes Kleid aus Afrika ist echt ein perfektes Souvenir

Eine Frage die ich auch immer wieder gestellt bekomme bezieht sich auf das Wetter. Das ist gar nicht so leicht zu sagen wie das Wetter gerade ist, weil es sich doch immer abwechselt. Wir hatten in letzter Zeit immer wieder Regen aber leider bisher viel zu wenig. Auch in Namibia und Botswana herrscht große Trockenheit und es gibt Orte an denen es noch überhaupt nicht geregnet hat. An regnerischen Tagen sind die Temperaturen meist Anfang 20 Grad. Wenn es aber mal eine Weile nicht regnet wird es auch wieder richtig warm mit 30 Grad.

Wow da gabs ja doch wieder ganz schön viel zu erzählen. ich hoffe euch geht es auch gut und ich freue mich schon alle bald wieder zu sehen:)


 
Im Gottesdienst in Musenga
 
auf dem Chiwempala markt

 
Wir mit unsren neuen Freunden

Joas und ich beim Kunstunterricht (ist in einer Farbschlacht geendet)


darf ich Vorstellen? Das ist Heidi
Ich durfte eines von Jan's Kälbern nach mir benennen:)

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