Letztes Wochenende sind wir von Freitag bis Sonntag weggefahren.
Der erste Unterschied zu einem Wochenendausflug in Deutschland ist schonmal, dass wohl kaum jemand 6 Stunden in eine Richtung für ein Wochenende fahren würde. Aber ich mags total hier Auto zu fahren, langweilig wirds da nämlich nicht. Überall sind Leute zu Fuß auf der Straße unterwegs und wo viel Verkehr ist kann man eigentlich immer nur den Kopf schütteln und sich fragen wie hier nicht noch viel mehr Unfälle passieren können. Die Straße ist teilweise in so schlechtem Zustand, dass man besser neben, als auf der Straße fährt. Wir haben uns darüber amüsiert indem wir ein Gedicht über den Straßenverkehr in Zambia geschrieben haben. Ich glaube es hat mittlerweile 20 Strophen:)
Auf dem Hinweg waren wir bei einer anderen Missionarin von der Kontaktmission zum Mittagessen eingeladen. Sie wohnt wirklich ziemlich im Dorf und es war echt interessant zu sehen wie das Leben ohne Stromnetz oder Zentrale Wasserversorgung funktioniert. Zum Essen gab es tatsächlich Kässpätzle. Das hat mich richtig gefreut.
Gegen Nachmittag sind wir dann an unserem Ziel, der Chengelo School angekommen. Das ist ein christliches Internat wo schon Tobi selbst zur Schule gegangen ist. Daher kennt er viele Leute von dort.
Am Wochenende wurde ein Spendenlauf veranstaltet an dem wir teilnehmen wollten. Vorher waren wir allerdings noch zum Abendessen eingeladen. Es ist immer lustig bei so vielen neuen Leuten Daheim eingeladen zu sein, die ich ja alle gar nicht kenne. Aber bisher war es eigentlich immer schön.
Wir haben an der Schule im Mädelswohnheim übernachtet, und am nächsten Morgen hieß es dann um 05:15 Uhr raus aus den Federn, da der Lauf um 6Uhr beginnt. Sonst wäre es einfach viel zu heiß gewesen. Man konnte zwischen drei verschiedenen Strecken auswählen, wir haben alle die 12km gemacht. Die Strecke führt richtig schön durch den Busch, dann ziemlich steil den Berg rauf, oben auf dem Bergrücken entlang und zum Schluss auch wieder ganz schön steil Runter. Die Aussicht ist jedenfalls der Hammer. Und weil man die während dem Rennen nicht so gut genießen kann bin ich nach einer kurzen Abkühlung im Pool mit den Mädels den Berg ein zweites mal hoch. Diesmal haben wir die 5km Strecke genommen und sind spazieren gelaufen. Weil man von der Aussicht nicht genug bekommt, mussten wir dann natürlich auch noch zu einem anderen Aussichtspunkt. Nachmittags waren wir dann mal wieder bei Freunden eingeladen, die auch zwei Pferde haben, also haben wir uns es nicht nehmen lassen noch eine Runde reiten zu gehen. Und nachdem wir abends wieder zum Essen eingeladen waren, sind wir ziemlich müde ins Bett gefallen.
Besonders gut hab ich leider trotzdem nicht geschlafen, aber das konnte uns nicht davon abhalten am Sonntag früh um 4:30 aufzustehen um zum Sonnenaufgang nochmal hoch zum Kreuz zu laufen. Alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Womit wir allerdings nicht gerechnet hatten, ist dass das Wohnheim im dem wir ja immer noch übernachtet haben Nachts abgeschlossen wird. Also standen wir um 4:40 vor einer verschlossenen Tür und haben vergeblich versucht irgendwie aus diesem Gebäude auszubrechen. Die Fenster sind nämlich alle zum Schutz vor Einbrechern (und Ausbrechern) mit burglar bars versehen, und da passt man halt nicht durch (wir habens ausprobiert:)). Glücklicherweise wurde uns um 5Uhr die Tür dann doch noch aufgeschlossen, sodass wir es etwas verspätet trotzdem nochmal auf den Berg hoch geschafft haben. Bis wir dann gefrühstückt haben und beim Gottesdienst waren hat es sich eher wie Nachmittags angefühlt. Der Gottesdienst war jedenfalls auch schön und von der Stimmung her auch etwas mehr afrikanisch würde ich mal sagen, besonders erkennbar am Lobpreis. Ich habs jedenfalls genossen.
Und danach ging es dann wieder auf die Heimreise. In Kitwe haben wir dann noch eine Pause bei Hungry Lion gemacht um mich zu bilden. Das ist ein fast food restaurant das man hier wohl kennen muss.
Das war auf jeden Fall mal wieder ein ereignisreiches und sportliches Wochenende.
Als ich gerade meinen Blog geschrieben habe hat es das erste Mal so richtig angefangen zu regnen. Wir hatten zwar schon den ein oder anderen Schauer, aber da hat es dann mal richtig gestürmt. Joas und ich wollten eigentlich einen Regentanz machen, aber als die Hagelkörner dann immer größer wurden haben wir uns doch lieber unters Dach gerettet. Da unsere Fenster leider nicht alle ganz dicht sind und es so stark gewindet hat standen Joas' und Sarahs Zimmer dann unter Wasser, aber das ist anscheinend auch nichts neues. Ansonsten ist bei uns zum Glück alles heile geblieben, jetzt haben wir gerade nur keinen Strom mehr, was auch bedeutet dass das Wasser nichtmehr aus dem Brunnen gepumpt werden kann, aber fürs erste haben wir davon noch genug im Wassertank. Als wir gestern nach dem Sturm mit dem Auto unterwegs waren standen überall die Leute auf der Straße und haben die Hagelkörner, die so mach einer vermutlich für Schnee gehalten hat, eingesammelt und fotografiert. Es hat tatsächlich so ausgesehen als hättte es geschneit. Das ein oder andere Wellblechdach hat der Sturm auch mitgenommen und teilweise haben wir sogar eingestürtze Mauern gesehen. Grundsätzlich ist der Regen aber ein Grund zur Freude, damit die Trockenheit ein Ende hat:)







Kommentare
Kommentar veröffentlichen